Die rumänische Küche genießen

Rumänischer Boeuf Salat Rezept- Spezialität der rumänischen Küche

Lerne die rumänische Küche kennen

Die rumänische Küche ist eine ziemliche Unbekannte unter den großen Küchen dieser Welt.

Die traditionelle rumänische Küche mit ihren bodenständigen Gerichten hat ihre Wurzeln auf dem Land und in der Selbstversorgung.

Viele meiner Kindertage habe ich auf dem Hof meiner Oma im nördlichen Teil Transsilvaniens verbracht und habe dabei das gemeinsame Kochen gelernt. Die Zutaten hierfür kamen aus dem großen Gemüsegarten, von den Schweinen, Kühen und Hühnern auf dem Hof, aber auch vom Acker. Entsprechend bedacht war man auch, alle Zutaten gut zu verwerten und wenig dazu zu kaufen.

Im Takt der Jahreszeiten kochen

Die Jahreszeiten bestimmten ebenfalls, was und wie man kochte. Die heißen und trockenen Sommer in Rumänien verlangten nach leichten und schnellen Gerichten mit viel Rohkost aus dem Garten, gepaart mit selbstgemachtem Käse und der Wurst aus der Speisekammer. Die Mais- und Getreideernte diktierten im Sommer einen bestimmten Tagesablauf – aufstehen mit den Hühnern und Schlafengehen nach Sonnenuntergang –, was nicht viel Zeit für aufwändiges Kochen zuließ.

Der Herbst und der Winter brachten einen anderen Rhythmus mit sich und man verbrachte viel mehr Zeit am Herd. Sobald der erste Laub die staubigen Wege im Dorf meiner Oma zierte, hat man mit der Ernte im Gemüse- und im Obstgarten angefangen.

Paprika, Auberginen und Tomaten verwandelte man in Zacusca, einen Aufstrich und eine Würzpaste in der rumänischen Küche. Blumenkohl, Sellerie, Gurken usw. wurden in Salzlake eingelegt und dadurch haltbar gemacht, damit man in der kalten Jahreszeit Suppen zubereiten konnte. Obst wurde entweder eingelagert oder in köstlichen Kompott oder süßen Marmeladen fürs Brot oder für Kuchen verwandelt. Nach und nach stapelten sich die Gläser auf den Regalen der Speisekammer und das Lächeln wuchs im Gesicht meiner Oma und meiner Eltern bei dem Anblick.

Feiertagsspezialitäten in der rumänischen Küche

Ein besonderer Tag in der Winterzeit war der 20. Dezember. An diesem Tag, der unter dem Namen Ignat in Rumänien bekannt ist, hat man früher auf dem Land das Schwein geschlachtet, das man zu Weihnachten gegessen hat. Ein arbeitsreicher Tag stand dementsprechend allen Familienmitgliedern und Helfern bevor. Es musste schnell und präzise gearbeitet werden, denn das ganze Tier musste verwertet werden. Frischfleisch für Braten, Würste, Leberwurst, Fleisch in Aspik, geräucherter Schweinespeck und viele andere Produkte fanden ihren Weg in die Speisekammer oder in den Gefrierschrank.

Einen kulinarischen Höhepunkt im Jahr bildeten die Feiertage, insbesondere Weihnachten und Ostern. Etwa 3 Tage vor diesen Feiertagen verbrachten meine Mutter und meine Oma ausschließlich in der Küche und zauberten köstliche Gerichte als Garant für gesellige Feiertage innerhalb der Familie. Auf den Tisch kamen Sarmale (rumänische Kohlrouladen), Boeuf Salat (Gemüsesalat mit gekochtem Rindfleisch), der obligatorische Nusszopf und viele andere kleine Köstlichkeiten.

Als ich alt genug war, bekam ich auch meine eigene Schürze – ein Zeichen dafür, dass ich bei der Zubereitung der aufwändigen Speisen helfen darf. Wie meine beiden Vorbilder in Sachen Kochen (Oma und Mama) führe auch ich ein eigenes Rezeptheft mit traditionellen rumänischen Gerichten. Einige dieser Rezepte werde ich hier im Blog vorstellen. Dadurch hoffe ich, dich auf deine Reise nach Rumänien kulinarisch einzustimmen und dir die Gelegenheit zu geben, die Aromen dieser Landesküche in deinem Zuhause zu genießen.

6 Insider-Tipps, um die rumänische Küche besser kennenzulernen

Tipp 1

Geh auf den Bauernmarkt und probiere dich durch.

Tipp 2

Finde eine traditionelle rumänische Bäckerei und koste ein rundes Krustenbrot.

Tipp 3

Die Käsetheke des Bauernmarktes ist ein magischer Ort 😊. Unbedingt den rumänischen Schafskäse zusammen mit einer Scheibe Tomate probieren.

Tipp 4

Kauf dir eine Flasche rumänischen Wein. Ich empfehle dir Cotnari oder Murfatlar.

Tipp 5

Probiere ein rumänisches Krautgericht: Sarmale (rumänische Kohlrouladen) oder Varza a la Cluj (Sauerkrautauflauf wie in Cluj).

Tipp 6

Rumänische Papanasi (Topfenknödel) mit Sauerrahm und Früchten darfst du dir nicht entgehen lassen.

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