Unterwegs in Dobrudscha und an der Schwarzmeerküste

Promenade der Stadt Constanţa am Schwarzen Meer, Dobrudscha
Promenade der Stadt Constanţa am Schwarzen Meer in Rumänien

1. Wo liegt Dobrudscha?

Die Region befindet sich zwischen der Donau und dem Schwarzen Meer und liegt im Südosten Rumäniens. Die Schwarzmeerküste mit ihren schönen, feinsandigen Stränden ist ein Teil davon. Dobrudscha umfasst auf einer relativ kleinen Fläche die abwechslungsreichste Landschaft Rumäniens. Im Norden befindet sich das Donaudelta mit seiner einzigartigen Flora und Fauna. Hier wird man auch Zeuge eines Naturspektakels: Die Donau fließt ins Schwarze Meer.

Im Süden befinden sich das Nationalpark Măcin-Gebirge, die Hafenstadt Constanţa und die Badeorte am Schwarzen Meer.

2. Kurzgeschichte

Bereits seit der Jungsteinzeit (ca. IV. Jahrtausend v. Chr.) gilt Dobrudscha als besiedelt. Archäologische Funde weisen darauf hin, dass die ersten Siedler sich aufgrund eines großen Goldvorkommens hier niederließen.

Etwa um das 1. Jahrtausend v. Chr. siedelte sich hier ein Reitervolk an, was der Region den Namen „Klein-Skythien“ brachte.

Um 650 v. Chr. wurde Dobrudscha zur griechischen Kolonie. Um diese Zeit herum sind auch die ersten befestigten Städte entstanden: Tomis (heute Constanţa), Callatis (heute Mangalia) und Histria.

Ab dem ersten Jahrhundert n. Chr. wurde Dobrudscha Schauplatz mehrerer Eroberer. Diese erkannten die strategische Bedeutung der Region durch den Zugang zur Donau und zum Schwarzen Meer.

Römer, Slawen, Kelten, Türken und Tataren haben der Reihe nach Dobrudscha besetzt und ihre Spuren hinterlassen. Dadurch ist eine multikulturelle Gesellschaft entstanden.

Ab 1878 befand sich dann Dobrudscha unter rumänischer Herrschaft, die eine staatliche Kolonisation hier startete.

Im 19. Jahrhundert wurde Dobrudscha zum Siedlungsgebiet von ca. 15.000 Deutschen. Ein Großteil davon waren Landwirte auf der Suche nach fruchtbarem Ackerland.

Während des Zweiten Weltkrieges kam es auch in Dobrudscha zu Volksvertreibungen. Die Dobrudscha-Deutschen wurden größtenteils in Polen und Böhmen umgesiedelt.

Das Ende des Zweiten Weltkrieges brachte der Region eine fast 50 Jahre andauernde sozialistische Herrschaft. Wirtschaftsstrukturen, Agrarwirtschaft und Infrastruktur konnten sich während dieser Zeit nur schwer weiterentwickeln.

Aktuell unterstützt die rumänische Regierung gezielt Investitionen in Ökotourismus an der Schwarzmeerküste und im Donau-Delta. Darüber hinaus wird der Anteil an erneuerbaren Energien ausgebaut. Hier finden sich optimale Bedingungen für die Nutzung der Sonnenenergie und der Windkraft.

3. Reisehighlights

Eine Reise nach Dobrudscha sollte in den Städten Constanţa (Konstanza) oder Tulcea (Tultscha) beginnen. Diese sind verkehrstechnisch am besten zu erreichen und von hier aus erreicht man sehr gut andere Highlights der Region.

Constanţa ist der wirtschaftliche Motor der Region, ein bedeutender Hafen und bekannt für sein Kasino, erbaut im Jahr 1904.

Tulcea ist der perfekte Ausgangspunkt, um eine Bootstour auf der Donau oder eine Tour durch die Donaudelta zu buchen.

Das Donaudelta sollte auf jeden Fall auf dem Reiseplan stehen. Bereits 1991 erklärte die UNESCO große Teile des Deltas zum Weltnaturerbe und Biosphärenreservat. Das Donaudelta beherbergt das artenreichste Vogelparadies Europas. Insbesondere Pelikane kann man hier in großen Kolonien beobachten – ein selten werdender Anblick hier in Europa.

Die ehemalige griechische Festung Histria und die römische Festung Capidava sind ebenfalls sehenswerte Ziele. Diese gewähren Einblick in die Glanzzeit der Region während der griechischen und danach römischen Herrschaft.

65 km von der Schwarzmeerküste befindet sich die Ortschaft Adamclisi mit dem Denkmal und gleichnamigen Museum Tropaeum Traiani. Der römische Kaiser Traian ließ dieses Denkmal zwischen 106 und 109 n. Chr. Erbauen, um seinen Sieg über die Geten zu ehren.

Wanderfreunde kommen auf ihre Kosten im Nationalpark Macin-Gebirge. Diese befinden sich im Kreis Tulcea und bilden die älteste Gebirgskette Rumäniens. Hier gibt es 18 gut ausgebaute Wander- und Mountainbike-Strecken.

Wer lieber seinen Urlaub am Strand verbringt, kommt in Dobrudscha auf seine Kosten. Das bekannteste Badeort Rumäniens ist Mamaia aufgrund seinem langläufigen, feinsandigen Strand. Eine Besonderheit an der Schwarzmeerküste ist das Dorf Vama Veche. Dieser befindet sich am südlichsten Punkt der Küste und lockt jedes Jahr Freigeister und Low-Budget-Reisende, die keine Lust auf Massentourismus haben.

4. Wie kommt man nach Dobrudscha?

Mit dem Flugzeug

Constanţa hat einen internationalen Flughafen und wird von den Airlines WizzAir, Ryanair und Turkish Airlines bedient.

Mit Bus und Bahn

Eine Bahnreise nach Dobrudscha wäre mit einem erheblichen Zeitumfang verbunden und man müsste 3 bis 4 Mal umsteigen, daher würde ich sie nicht empfehlen.

Eine weitere Möglichkeit wäre eine Busreise, allerdings wäre man auch bei dieser Option mindestens 2 Tage unterwegs. Eine Fahrt kostet umgerechnet 200 € pro Strecke bei dem Anbieter Flixbus.

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