
Die Regionen Bukowina und Moldau sind zwei Unbekannte für Reisende. Dabei gibt es hier sehr viel zu entdecken. Beide Ziele bieten einen Einblick in alte und vergessene Traditionen, die Geschichte Rumäniens und die tiefe Verbindung des rumänischen Volkes zum orthodoxen Glauben. Bedeutende Reiseziele sind die Moldauklöster, die Universitätsstadt Iaşi und die historische Stadt Suceava.
Hier verschaffst du dir einen Überblick der beiden Regionen.
1. Wo liegen Bukowina und Moldau?
Bukowina und Moldau bilden zusammen die östliche Flanke Rumäniens. Bukowina ist eine historische Region, die seit dem Zweiten Weltkrieg zwischen Rumänien und der Ukraine aufgeteilt ist. Die Region Moldau (nicht zu verwechseln mit der Republik Moldau) umfasst das Gebiet zwischen den Ostkarpaten und dem Fluss Pruth.
2. Kurzgeschichte der beiden Regionen
Die beiden Regionen teilen historisch gesehen ein ähnliches Schicksal. Beide gehörten einst zu größeren Fürstentümern, die bis ins XIV Jahrhundert zurückdatiert sind. Bukowina und Moldau beherbergen multiethnische Gesellschaften, die unter dem Einfluss und den territorialen Ansprüchen großer Nationen litten.
Bukowina geriet seit dem XVIII Jahrhundert unter den Einfluss von 3 Großmächten: dem Osmanischen Reich, dem Habsburgerreich und dem Russischen Reich. Im Laufe der kommenden Jahrzehnte war es der Region nicht möglich, eine eigene politische Identität aufzubauen. Während des Zweiten Weltkrieges kam es zu Veränderungen in der gesellschaftlichen Zusammensetzung durch Vertreibungspraktiken. Aktuell ist die ehemalige historische Provinz Bukowina in zwei Regionen aufgeteilt: Der Süden umfasst den Kreis Suceava (deutsch Suczawa) und gehört zu Rumänien; Der Norden wurde 1991 in die Oblast Tscherniwzi der Ukraine integriert.
Das im XV Jahrhundert gegründete Fürstentum Moldau umfasste bei seiner Geburtsstunde die heutige Region Moldau in Rumänien und die unabhängige Republik Moldau. Der Fluss Pruth bildet eine natürliche Grenze zwischen den beiden Regionen. Der östliche Teil des Fürstentums (die heutige Republik Moldau) stand schon seit dem XIX Jahrhundert unter dem Einfluss Russlands. Das Ende der Sowjetunion führte 1991 zur Geburt der Republik Moldau.
Immer wieder wird die Vereinigung der Republik Moldau mit Rumänien diskutiert. Der EU-Beitritt Moldaus wird als Chance für die Annäherung beider Länder als essentiell betrachtet.
3. Reisehighlights in Bukowina
Bukowina beeindruckt seine Besucher mit malerischen Landschaften, einzigartigen historischen Städten und einigen kulturellen Besonderheiten.
Die Region ist international bekannt für ihre bemalten Kirchen und Klöster. Die Gotteshäuser werden von farbigen Fresken verziert, wahre Meisterstücke der byzantinischen Kunst. Acht dieser Meisterwerke der Kunst und Architektur wurden aufgrund ihres künstlerischen Wertes auf die Liste der UNESCO Weltkulturerbe aufgenommen. Dies umfasst die Klöster Sucevita, Moldovita, Arbore, Voroneț, Humor, Patrauti, Probota und St. Johannes der Neue aus Suceava.
Eine weitere Sehenswürdigkeit in Bukowina ist die Festung von Suceava. Diese befindet sich 70 m über der Stadt und wurde im XIV Jahrhundert gebaut, um die Stadt vor den Angriffen des Osmanischen Reiches zu schützen. Jedes Jahr findet auf dem Gelände der Festung das Festival für mittelalterliche Kunst statt. Besucher bekommen dadurch einen Einblick in die lokale Kunstszene, aber auch im Leben auf der Festung im Mittelalter.“
Weitere lohnenswerte Ziele in Bukowina sind das ehemalige Salzbergwerk in Cacica, das Museum mit bemalten Eiern in Moldoviţa, das kleine Berg- und Skiort Vatra Dornei, das Keramik-Zentrum in Marginea, bekannt für seine schwarze Keramik, sowie das Nationalpark Ceahlau. Eine Fahrt mit der kleinen, dampfbetriebenen Waldbahn „Moldoviţa“ ist ebenfalls eine tolle Erfahrung für die ganze Familie.
4. Reisehighlights in der Region Moldau
Die Region Moldau bietet auch eine Vielzahl an Highlights für eine Reise. Dazu gehört die Stadt Iaşi, die ehemalige Hauptstadt des Fürstentums Moldau. Iaşi ist die viertgrößte Stadt Rumäniens mit knapp 300 000 Einwohnern. Iaşi beeindruckt mit seinen historischen Bauten, Klöstern und regen Studentenleben. Die zweitgrößte Stadt in der Region ist Galaţi, welches sich unweit der Donaudelta befindet. Dementsprechend findet man in der Stadt einige schöne Strände, aber auch schöne Museen.
Landschaftlich hat die Region Moldau einiges zu bieten. Hier befindet sich der Bicazklamm als Bestandteil der Ostkarpaten. Diese verbindet Siebenbürgen mit Moldau und birgt eine 6 km lange Schlucht.
Hier befindet sich der Rote See (auf Rumänisch: Lacul Rosu), ein natürlicher Stausee, welcher 1837 durch einen Erdrutsch entstanden ist. Die rote Farbe hat der See den vielen Eisenoxidsedimenten, die nach und nach in den See gespült worden sind, zu verdanken. Der Blick auf den See ist atemberaubend, da man im Wasser noch die Baumstümpfe des gefluteten Waldes erkennen kann.
5. Wie kommt man nach Bukowina?
Einen internationalen Flughafen findet man in der Stadt Suceava. Flüge nach Suceava bekommt man an den Abflughäfen Dortmund oder Memmingen mit der Airline Wizzair.
Eine Bahnreise nach Suceava wäre mit einem erheblichen Zeitumfang verbunden und man müsste 3 bis 4 Mal umsteigen, daher würde ich sie nicht empfehlen.
Eine weitere Möglichkeit wäre eine Busreise, allerdings wäre man auch bei dieser Option mindestens 2 Tage unterwegs. Eine Fahrt kostet umgerechnet 200 € pro Strecke beim Anbieter Flixbus.
6. Wie kommt man nach Moldau?
Die Region Moldau verfügt über 2 Flughäfen in den Städten Iaşi und Bacău.
Die Airlines Lufthansa, Wizzair, KLM und Austrian Airlines bieten Flüge für beide Zielorte an.
Moldau ist genau wie Bukowina per Bus und Bahn nur mit einem erheblichen Zeitaufwand zu erreichen.